Die Grösse und die leuchtenden Farben der auf einer Anhöhe stehenden Pfarrkirche aus dem 19. Jahrhundert beeindrucken Sie schon von weitem.
Die klassizistische Pfarrkirche St. Vinzenz steht erhöht im Zentrum von Pfaffnau. Sie wurde nach Plänen der Baumeisterfamilie Purtschert unter der Bauherrschaft des Klosters St. Urban von 1802 – 1812 gebaut. Der hallenartige, weisse Innenraum mit den vier Pfeilern wirkt monumental und streng. Die schwarzen Stuckmarmoraltäre und die künstlerisch bedeutenden Deckengemälde des Willisauer Malers Xaver Hecht bilden einen farblichen Kontrast zu den spärlichen weissen Stuckaturen. 1993 – 1995 wurde die Kirche aussen und innen umfassend renoviert.
Hinter der Pfarrkirche versteckt sich der repräsentative Pfarrhof, ursprünglich als Sommerresidenz für die Äbte des Zisterzienserklosters St. Urban errichtet. Den Auftrag für den Bau des schmucken Rokokopalais erhielten die bedeutenden Baumeister Hans Sepp und Hans Jakob Purtschert 1764 vom St. Urbaner Abt Augustin Müller von Mellingen.
Beeindruckend ist die Fassade mit der zierlichen Sprossengliederung der Fenster, dem Dreieckgiebel, gefüllt mit Stuckdekor und dem Zisterzienserwappen. Die grosse Dachfläche wird mit Lukarnen aufgelockert.
Nach der Auflösung des Klosters St. Urban (1848) übernahm der Kanton Luzern die historischen Gebäude und trat sie 1954 unentgeltlich an die Kirchgemeinde Pfaffnau ab. Pfarrkirche, Pfarrhof, Zehntenhaus und Antoniuskapelle bilden den dominanten Kern des Ortes.
Die Pfarrkirche St. Vinzenz liegt am Kapellenweg Pfaffnerntal. Der gut signalisierte Kapellenweg startet beim Dorfplatz Pfaffnau oder bei der Bushaltestelle «Dorf» Roggliswil. Der Weg führt an zehn Kirchen und Kapellen vorbei. Eine Broschüre mit ausführlichen Informationen zu den sakralen Kostbarkeiten und Kartenausschnitt liegt bei der Pfarrkirche auf.