Durch ihre Grösse und die dominante Lage beherrscht die Pfarrkirche St. Peter und Paul, die über ein paar Stufen zu erreichen ist, von weitem sichtbar das Stadtbild von Willisau.
Die Kirche von Willisau war im 13. Jh. Zentrum einer Grosspfarrei. 1805 – 1810 bauten Josef Putschert, Pfaffnau und Josef Singer aus Luzern die heutige Kirche an den romanischen Turm. 1928/29 erfolgte eine grosse Innen- und Aussenrenovation, unter der Leitung des Architekten Adolf Gaudy. Die äusserlich deutlichste Veränderung erfuhr der Kirchenbau durch den neuen Glockenturm. Der Kuppelturm, von den Willisauern auch «Kupferwarze» genannt, ist eine architektonische Pionierleistung der Eisenbetonkonstruktion. Dieser, zunächst aufgrund seines Erscheinungsbildes umstrittene Glockenturm, steht heute unter Denkmalschutz. Die Kirche gilt in ihren Ausmassen als die grösste auf der Luzerner Landschaft.
Die Pfarrkirche ist eine vierjochige, dreischiffige Pfeilerhalle. Das klassizistische Rundbogenportal führt Sie durch eine Vorhalle in das hell erleuchtete Kirchenschiff. Die Deckenfresken und die eindrücklichen Altarbilder stammen vom Willisauer Kunstmaler Xaver Hecht und den süddeutschen Meistern Josef Anton Mesmer und Johann Georg Vollmar. Hecht schöpfte seine Ideen aus Werken der grossen Meister der Renaissance und des Barocks. Sie zeigen Szenen aus dem neuen und alten Testament. Die Stuckarbeiten, aus der Hand von Johann Moosbrugger, stammen komplett aus der klassizistischen Bauphase.
Die Orgel wurde 1972 von der Willisauer Orgelfirma Pürro gebaut.
Mit 48 Registern, spielbar auf drei Manualen und Pedal, imponiert sie optisch, vor allem aber auch klanglich. Das Orgelprospekt (Gehäuse) ist ein Entwurf von Xaver Hecht.
Durch die hervorragende Restauration von 1995 – 1997 und die Rückbesinnung auf die originale Ausstattungskonzeption, wurde ein vollendet klassizistisches Raumgefühl geschaffen. Mit einer harmonischen Leichtigkeit integrieren sich die modernen Zeichen in den Kirchenraum. Es ist eine zukunftsweisende Innenraumgestaltung gelungen, die Vergangenheit, Gegenwart und die Menschen der heutigen Zeit integriert.